Bevor wir an so etwas Schönes wie Tapeten oder Farben denken konnten, musste erst einmal der ganze Kram aus dem Wohnwagen raus. Also haben wir ein ganzes Wochenende ausgebaut und abgerissen was das Zeug hält: Gardinen samt Halterungen raus, gefühlte 30 Haken von den Wänden abgeschraubt oder gekratzt und das zwielichtige Hochbett abgebaut. Über 60 lange Schrauben steckten darin!! Ohne Hochbett, Strickleiter, Gardinen und alter Matratze, sah der Schlafbereich im Heck doch schon viel luftiger aus:
Eine besondere Herausforderung waren Schrank, Waschbecken und Ablage in der Nasszelle. (Das Chemieklo, das einst dort stand, haben die Vorbesitzer zum Glück behalten) Hier hat uns der Vorschlaghammer gute Dienste erwiesen ;-)
Die blass gelb lackierte Tapete ist übrigens eigentlich eine grüne, dicke Gummi-Tapete gewesen
unter der sich noch die orignal geblümte 70er Jahre Tapete befand. Durch
Kleberückstände des grünen Teufelszeugs war die allerdings nicht mehr
zu retten. An dieser Stelle ein dickes Lob und viel Respekt an meinen
Mann, der zwei Tage lang mit dem Heißluftföhn und viel Geduld das
stinkende Gummizeug von der Wand geschält hat.
Nach mehreren Fahrten zur Müllentsorgung sah es schon viel besser aus! Ballast abwerfen befreit ja sehr! :-)
Allerdings war da immer noch die Decke, die mit ihren hässlichen Paneelen über uns hing, und dieses Problem mit dem Schiefstand.
Bevor wir stundenlange Arbeit in das Abkratzen der Decke steckten, sollte sich erst einmal ein Fachmann die Achse des Wohnwagens ansehen und herausfinden, wieso er schief steht und ob man ihn problemlos reparieren kann. Das Ergebnis: Die eine Seite war von innen verrostet und völlig kaputt. Mit dieser schlechten Diagnose begann eine ziemlich lange Zitterpartie.
Der arme Theo hatte jetzt nur noch einen "Fuß" und war dadurch verdammt, genau dort stehen zu bleiben, wo er sich nun eben gerade befand. (Dadurch kamen meine armen Eltern in den Genuss, jeden morgen beim Frühstück aus dem Esstischfenster Ausblick auf Theo zu haben, der genau davor stand. Ihr Begeisterung darüber hielt sich in Grenzen.)
Da der Wohnwagen nicht in die Werkstatt konnte, musste die Achse alleine in die Reparatur. Nach vielen Telefonaten und Recherchen hat mein Mann herausgefunden, dass die Werkstätten in der Umgebung eine Reparatur für unmöglich oder immens teuer halten und dass es keine Ersatzachse mehr für unser Wohnwagenmodell gibt! Oh Nein! Irgendwas muss man da doch machen können. Und dann hat mein Mann die beste aller Spezialwerkstätten überhaupt gefunden: Nico Fahrzeugteile Da die Fertigungswerkstatt bei Dresden sitzt, haben sie die Achse von einer Spedition abholen lassen, um sie zu reparieren. Als sie das Ding dann gesehen haben, waren sie plötzlich auch nicht mehr so optimistisch. Zum Glück hat ein engagierter Mechaniker Ehrgeiz entwickelt und alle Teile daran ganz neu gebaut und geschweißt!!
Damit das überhaupt möglich war, kam mein Vater auf eine geniale Idee: Theo bekam vorne und hinten zwei breite Ersatzfüße mit Rollen!
Diese stabile Konstruktion aus Platten und dicken Balken auf schwer belastbaren Rollbrettern ermöglichte zum einen, den Wohnwagen aufzubocken, zum anderen konnte man ihn so auch wieder bewegen. Sonst wären wir nämlich niemals an die andere Achse herangekommen, weil der Wagen mit dieser Seite eng an der Wand geparkt war.
Nach mehreren Wochen des Zitterns und Bangens, kamen eines Tages endlich beide Achsen per Spedition zurück zu Theo.
Sie sahen aus wie neu (und waren es teilweise genaugenommen ja auch)! Dank des tatkräftigen Einsatzes meines Vaters und Onkels waren sie schnell wieder montiert und endlich stand Theo wieder auf zwei eigenen, gesunden Füßen!! :-)
Sehr zur Freude meiner Eltern konnte Theo nun endlich in sein neues Zuhause, ein ehemaliges Gewächshaus, umziehen und meinen Eltern schien beim Frühstücken endlich wieder die Sonne ins Gesicht! :-)
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